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Verwendung und Wirkungsweise des Verstärkers 38

 

Der Verstärker 38 hat die Aufgabe, die Reichweite von Fernsprech-, Wechselstromtelegrafie-, Einton- und

Feldfernschreibverbindungen zu erhöhen, indem er die auf der Leitung infolge der Leitungsdämpfung absinkende

Wechselspannung wieder heraufsetzt. Er ist in erster Line für FFK-Leitungen entwickelt, eignet sich aber auch zur

Verstärkung anderer Leitungsarten.

Der Verstärker 38 besitzt einen maximalen Verstärkungsgrad von 1,4 Neper, d.h. er vermag eine Dämpfung von

1,4 Neper auszugleichen.

 

 


Zur Übertragung von Nachrichten auf dem Fernsprech- und WT-Wege benutzt man Zweidraht- oder Vierdrahtleitungen, für Einton- und Feldfernschreibbetrieb kommen nur Zweidrahtleitungen in Betracht.

Dementsprechend kann der Verstärker als Zweidraht- oder als Vierdrahtverstärker verwendet werden.

Bei Übergang von Vierdraht- auf Zweidrahtleitungen wird er als Kabelverstärker eingesetzt.

 

Die Verstärkertrupps können motorisiert oder für den ortsfesten Einbau bestimmt sein.

 

Die Stromversorgung des Verstärkers 38 geschieht aus 12 V Bleisammlern. Die Betriebsspannungen außer der Anodenspannung für die Röhren werden unmittelbar aus dem Sammler entnommen. Die Anodenspannung wird in einem besonderen Anodengerät erzeugt, das ebenfalls vom Sammler gespeist wird.

Das Laden der Sammler erfolgt im Allgemeinen aus dem Wechselstromnetz (110 – 220 V Wechselspannung). Bei Nichtvorhandensein einer Netzspannung wird mit dem Elektromaschinensatz IV (220 V Wechselspannung) oder mit dem Lademaschinensatz C (16,5 V Gleichspannung) geladen. Die Wechselspannung des Netzes oder des Elektromaschinensatzes IV wird durch den Ladegleichrichter LGLT 560c auf die zum Laden erforderliche Gleichspannung umgeformt, während die Gleichspannung des Lademaschinensatzes C unmittelbar verwandt wird.

 

An Zusatzgeräten besitzen die Trupps eine kleine bzw. große Ladetafel zur Umschaltung der Sammler auf Ladung und Betrieb.

Außerdem werden von den motorisierten ein Netzanschlussgerät NA 4 und Relaisverstärker RV 3 für den Betrieb auf schlecht nachbildbaren Zweidrahtleitungen mitgeführt werden.

Zur Ausrüstung gehört ferner ein Dämpfungsmesser 39, der zu Dämpfungs- und Verstärkermessungen beim Einpegeln der Leitung verwendet wird.

 

 


 

 

Der Verstärker 38 kann als Zwischenverstärker, Endverstärker, Schnurverstärker und Teilnehmerendverstärker verwendet werden.

 

Zwischenverstärker:

Verstärker, die im Zuge einer bestimmten Leitung fest eingeschaltet sind, heißt Zwischenverstärker. Dies ist die gewöhnliche Einsatzart des Verstärkers.

 

Endverstärker:

Endverstärker sind Verstärker, die an den Enden einer Fernleitung in der Nähe der Fernvermittlung fest eingeschaltet sind. Diese Fernvermittlungen müssen mit einem Fernschrank 36 ausgerüstet sein.

 

Schnurverstärker:

Der Schnurverstärker hat die gleiche Aufgabe wie der Endverstärker. Er ist aber im Gegensatz zu diesem nicht fest in eine Leitung geschaltet, sondern wird erst bei Bedarf von der Vermittlung durch Schnüre in die zu verstärkende Durchgangsverbindung eingeschaltet, indem die betreffende Leitungsklinken über den Verstärker miteinander verbunden werden.

 

Teilnehmerendverstärker:

Der Verstärker 38 kann zur Erhöhung der Empfangslautstärke des Teilnehmers als Teilnehmerendverstärker geschaltet werden. Die Sprechrichtung wird bei dieser Schaltart nicht verstärkt. Er ist also nicht voll ausgenutzt.

 

Die Dämpfung der Gesamtverbindung zwischen zwei Teilnehmern soll, damit eine ausreichende Verständlichkeit erzielt wird, nicht mehr als 3,5 N betragen.

Einen Anhalt für die Verständlichkeit bei verschiedenen Dämpfungswerten gibt folgende Tabelle:

 

Dämpfung zwischen den            Verständlichkeit             

Teilnehmerapparaten:

                1 N                             sehr gut

                2 N                             gut

                3 N                            genügend

                4 N                           mangelhaft

                5 N                          ungenügend

 

Diese für die Gesamtverbindung zulässige Dämpfung von 3,5 N verteilt sich auf die Fernleitung, die Fernvermittlung, die etwaigen Zwischen- (orts-) Vermittlungen und die Anschlussleitungen.

 

Beispiel wo Verstärker 38 eingesetzt werden:

Eine 800 km lange Kupferleitung (3mm) soll als

  1. weitsprechfähige Fernleitung
  2. im Endverkehr

eingesetzt werden.

 

Lösung:

Kilometrische Dämpfung 0,005 N/km                   

Leitungsdämpfung 800 x 0,005                         = 4,0 N

Zulässige Restdämpfung der Fernleitung            = 1,0 N

                                                                     -------------

Also sind durch Verstärker auszugleichen              3,0 N

 

Bei Zugrundelegung eines Verstärkergrades von 1,1 N sind 3,0 durch 1,1

= 2,7 entsprechend sind 3 Verstärker erforderlich. In diesem Fall wäre jeder Verstärker auf 1,0 N (Stufe 6) einzustellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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